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„Nein“ sagen ohne schlechtes Gewissen

Ein Thema, mit dem ich im Rahmen meiner psychologischen Beratungstätigkeit immer wieder zu tun habe, ist die Schwierigkeit vieler Menschen, sich gegenüber Anderen abzugrenzen. Ein Phänomen, mit dem die meisten von uns, sei es im persönlichen oder auch im beruflichen Umfeld, wohl schon einmal konfrontiert waren. Aber warum fällt es uns eigentlich so schwer, „Nein“ zu sagen, auch wenn wir es im nächsten Moment schon bereuen?

Bereits im Kindesalter machen wir die Erfahrung welche negativen Reaktionen, ein “Nein” gegenüber den Eltern oder anderen Bezugspersonen auslösen kann.
Entweder es wird nicht akzeptiert und die Forderung des Gegenübers wird mit Härte durchgesetzt, oder es wird mit Traurigkeit und Enttäuschung reagiert, was zu Schuldgefühlen führen kann. Dabei geht ein gesunder und natürlicher Umgang mit solchen Situationen nach und nach verloren. Jemandem zu helfen oder ihn zu unterstützen ist eine wichtige menschliche Qualität, die im sozialen Miteinander von großer Bedeutung ist. Das Zusammenleben ist ein Geben und Nehmen und man selbst möchte natürlich auch Unterstützung oder Hilfe erfahren, wenn man sie benötigt.
Schwierig wird es allerdings dann, wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Gutmütigkeit ausgenutzt wird, wenn wir uns selbst mit unserer Entscheidung nicht wohl fühlen oder Konsequenzen für uns entstehen, die uns und unser Leben beeinträchtigen.

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Ansteckung mit Stress

Vielleicht haben Sie schon einmal eine ähnliche Situation erlebt: In der Teeküche kommen Sie mit einem Kollegen ins Gespräch, den Sie länger nicht mehr gesehen haben. Sie plaudern ein wenig, er erzählt Ihnen, dass er krank war und gerade dabei ist, die liegengebliebene Arbeit aufzuarbeiten.

Während Ihrer Unterhaltung schaut er immer wieder auffällig auf die Uhr und wippt nervös mit dem Fuß. Ab und zu verzerrt er sogar schmerzvoll sein Gesicht und reibt sich die Schläfen. Dann kehren Sie zurück an Ihren Schreibtisch, doch anstatt nach der Pause wieder frisch ans Werk zu gehen, spüren Sie plötzlich selbst eine innere Unruhe und ein unbestimmtes Gefühl der Unsicherheit in Bezug auf Ihr noch zu erledigendes Arbeitspensum. Prinzipiell haben Sie alle anfallenden Aufgaben gut strukturiert und Ihr Arbeitspensum im Griff, auch wenn es viel zu erledigen gibt.

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